Im nordspanischen San Sebastian gingen diesen Sommer bei der „Unicon“ einige Augustdorfer Athleten an den Start, um sich mit den Besten der Welt zu messen.
Die Augustdorfer Einradhockey-Mannschaft „HockeyHawks“ trat im B-Turnier der Weltmeisterschaft an, an welchem 37 Mannschaften teilnahmen (im A-Turnier spielten lediglich 7 Mannschaften um den Titel).
In der Gruppenphase trafen sie zunächst auf eines der Nationalteams aus der Schweiz und konnten durch ein starkes 1:1 bereits einen wichtigen Schritt zum bestehen der Gruppenphase leisten.
Im nächsten Spiel konnten die HockeyHawks gegen ein Team aus Lohrheim mit einem 10:1 Sieg überzeugen.
Im letzen Spiel der Gruppenphase trafen die Augustdorfer auf eine Mannschaft aus Frankreich, welche zu diesem Zeitpunkt die Gruppe anführte. Im Falle einer Niederlage gegen die Franzosen wäre es zu einem Penaltyschießen zwischen den HockeyHawks und der Schweiz gekommen um den 2. Achtelfinalisten zu ermitteln.
Nach einer frühen 2:0 Führung der Augustdorfer kämpften sich die Franzosen jedoch zurück ins Spiel und setzten zur Aufholjagd an.
Es enstand eine sehr ausgeglichene und dennoch höchst spannende Partie zwischen beiden Kontrahenten.
Am Ende des Spiels stand es 5:5, was den Augustdorfern den Einzug ins Achtelfinale sicherte.
Im Achtelfinale wurden die HockeyHawks erneut mit einem der schweizer Teams konfrontiert.
Nach einem frühen Führungstreffer der Augustdorfer rissen die Schweizer jedoch die Partie an sich und konnten ihren Gegner letzten Endes mit einem 3:1 bezwingen und somit die HockeyHawks aus dem Turnier werfen.
Die Mannschaft hat die Teilnahme an der WM mehr als Trainingslager gesehen, es war für alle eine schöne Zeit und die Mannschaft ist noch mehr zusammen gewachsen.
Das Team unterstützte auserdem noch ihrem Teamkameraden Christoph Hatrmann der WM Silber und Bronze mit nach Hause brachte.
Doris Beins
Nach Einrad-Diebstahl zum WM-Silber
Trotz des Rückschlags holt Christoph Hartmann bei der Weltmeisterschaft in Spanien wieder Edelmetall
Bei der Weltmeisterschaft in Spanien hat Einrad-Ass Christoph Hartmann schon wieder eine Silbermedaille eingeheimst. Gleich zu Beginn musste der 27-Jährige in San Sebastian aber einen herben Rückschlag einstecken - eines seiner Einräder wurde ihm gestohlen. Über die zehn Kilometer belegte der heimische Spitzensportler trotzdem noch Rang zwei.Hartmann hatte sein 24 Zoll-Einrad wie andere WM-Teilnehmer auch über Nacht draußen an einem Fahrradständer gekettet - und zwar auf dem Gelände der Schule, in der die Sportler untergebracht sind. Morgens war es verschwunden. "Das war natürlich ein Tiefpunkt für mich", sagt Hartmann. Notgedrungen musste der amtierende Weltmeister in seiner Paradedisziplin über zehn Kilometer mit einem Ersatzrad antreten.
Das war dem Titelverteidiger zunächst kostenlos von einem Händler aus San Sebastian gestellt worden. Der Verkäufer bot der Titelaspiranten aus Deutschland prompt einen Deal an: "Er hat mir gesagt, wenn ich Gold hole, muss ich nichts bezahlen, bei Silber nur den halben Preis", berichtet der heimische Spitzensportler mit einem Schmunzeln.
Er sei mit dem ungewohnten Rad zwar gut klargekommen, doch er war auf den zehn Kilometern etwa eine Minute langsamer als er sonst. Nach 29 Minuten und knapp 34 Sekunden war Hartmann im Ziel. Deswegen reichte es nach Gold bei der vergangenen WM 2014 in Montreal diesmal nur für Silber. Das lag laut Hartmann nicht nur daran, dass sein Ersatzrad keinen Tacho hatte: "Ich brauche das einfach zu Geschwindigkeitsorientierung". Ungünstig waren für ihn auch die regennassen, rutschigen Kurven. "Und dann bin ich kurz vor dem Ziel auch noch einmal falsch abgebogen, weil die Streckenposten gepennt haben", erzählt er. Und er habe vor der WM einfach nicht so viel trainieren können wie sonst.
Einiges vorgenommen hat sich der Maschinenbau-Ingenieur aber wieder für den Marathon. Er hat für sein Einrad selbst eine spezielle Getriebenarbe mit besonders großer Übersetzung konstruiert. Diese Erfindung soll am letzten Tag der Wettbewerbe in San Sebastian zum Einsatz kommen. "Die Strecke ist dafür zwar nicht ideal, weil sie viele Spitzkehren hat, aber ich will es trotzdem wagen", sagt Christoph Hartmann. Auch bei den Kurzstrecken ist er wieder am Start - heute über die 400 Meter, morgen über die 800 Meter.
Neue Westfälische
Christoph Hartmann holt trotz Sturz Bronze in Spanien
Mit Erfindergeist aufs Siegertreppchen
In einem spannenden Rennen hat Christoph Hartmann bei der Einrad-Weltmeisterschaft in Spanien im Marathon die Bronzemedaille gewonnen. Mit einer Getriebenarbe Marke Eigenbau fuhr der Augustdorfer in San Sebastian nach gut 42 Kilometern als Dritter ins Ziel. Über diese Distanz hatte Hartmann bei den vergangenen Weltmeisterschaften jeweils Silber geholt.
Hartmann ist von Beruf Maschinenbau-Ingenieur und hatte für sein 28-Zoll-Einrad selbst eine spezielle Getriebenarbe mit einer besonders großen Übersetzung konstruiert. Die Erfindung kam in San Sebastian beim Marathon zum Einsatz - mit Erfolg. Weil sein großes Einrad aber nicht schaltbar ist, hatte der 27-Jährige zunächst Startschwierigkeiten und musste das Feld ganz von hinten aufrollen. "Auf den Geraden konnte ich dann aber die Vorteile meines Getriebes ausspielen und Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 35 Stundenkilometer fahren".
Doch dann warf ihn ein Sturz zurück. Hartmann blieb glücklicherweise unverletzt und kämpfte sich wieder bis nach vorne durch. Kurz vor der Zielgeraden konnte er seinen alten Kontrahenten Scott Wilton (USA) überholen und fuhr auf Silberkurs. Leider war ihm plötzlich ein überrundeter Fahrer im Weg. "Ich musste ausweichen und durch Wellen und Löcher in der Fahrbahn wieder abspringen", so der Einrad-Fahrer weiter. Scott Wilton konnte vorbeiziehen und Hartmann wurde am Ende mit einer Zeit von 1 Stunde 24 Minuten und 50 Sekunden Dritter. Er lag etwa eine halbe Minute hinter dem Amerikaner. Gold gewann der Franzose Martin Charrier. "Nach dem Rennen hatte ich etwas wackelige Beine", sagt der schnelle Augustdorfer erschöpft, aber glücklich.
Neue Westfälische